Preitenhof

 

 

Schön gelegen bei zwei Teichlein, einer stillen Parkanlage, etwas überhöht von einem Waldkirchlein St. Johann, steht das Herrenhaus von Preitenhof, an das sich Wirtschaftsgebäude anschließen. Weiter reihen sich kleine Häuschen aneinander, aus dem Betriebe des Gutes hervorgegangen. Die Siedlung Preitenhof, bis 1920 ein Ortsteil von Deutsch -Gießhübel ist danach eine selbständige Gemeinde.

Im Besitze des Klosters Seelau erscheint im 15. Jahrhundert ein "Lindenhof " In Seelauer, beziehungsweise Trczkaschen Besitzbestätigungen die Seelauer Klostergüter kamen nämlich in und nach der Hussitenzeit an das Adelsgeschlecht der Trczka - wird 1458 und 1493 ein Lindenhof bei Iglau ("lipowy dwuor prope Iglaviam") genannt. Es ist vielleicht unser Preitenhof. Jedenfalls ist der Hof 1596 von den Trczka an die Stadt Iglau gekommen, denn seither war er ein Teil des ,,neuen Gutes in Böhmen" wie die Stadt ihre neu erworbenen Besitzungen nannte. Im ,,neyen Gutt" wird er nun P l a t t e n h o f genannt.

Er gab der Stadt an Zins zu Georgi und Galli je ein Schock, also zwei Schock im Jahre, wie es Raitungen aus den Jahren 1604 und 1606 bezeugen. Im Jahre 1630 verzeichnet eine Zinsungsliste einen Hans Branttl auf dem ,,Platten Hoff", 1663 wird ein Friedrich Brändl genannt, der geistesgestört war, so daß seine Gemahlin Maria Brändlin den Hof übernahm. Von den Brandels wurde er Brandelhof, 1663 ,,insgemein Brandenhof" genannt. Die heutige zum Gute gehörige Brandlmühle erinnert noch an die einstigen Besitzer, ebenso die Namen ,,Brandlhübl" und ,,Brandlbrucken". Am Ende des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden in unser Gebiet kamen und mehr als zwei Jahre Iglau besetzt hielten, hat auch der Brandenhof arg gelitten. In einer Urkunde vom 24. Juni 1663 heißt es, daß er 14 Jahre nacheinander ganz öd und wüst gelegen sei und daß man erst vor einem Jahr angefangen habe, den Hof ,,mit etwas unter das Dach zu bringen". Im Jahre 1666 verkaufte ihn Maria Brandl an den Grafen Johann Sebastian von Pötting. Darnach besaß ihn Johann Baptist Ritter von Minetti, der auch die Herrschaft Windig - Jenikau hatte. Im Jahre 1730 verkaufte ihn dieser und ein Spross der Iglauer Tuchhändlerfamilie Zebo erwarb ihn. Josef Ignaz Zebo Ritter von Preitenau gab nun dem Gute den Namen, den es noch heute führt, P r e i t e n h o f. Im Jahre 1739 erbaute Josef Ignaz Zebo die trauliche Kapelle zum hl. Johann von Nepomuk. Das Altarbild stammt von Noseczky, einem kunstfertigen Prämonstratenser Kaplan. Im Jahre 1765 wurde das Gut in öffentlicher Versteigerung von Anton Adolf Zebo Ritter von Brachfeld erstanden. 1778 hat sein Sohn Vinzenz von Brachfeld den Iglauer Siechhof und die Böhmische Mühle mit Preitenhof vereinigt. Auf Vinzenz folgte 1810 seine Tochter im Besitz welche mit dem Kämmerer Emanuel Freiherrn von Scherling vermählt war. Nach deren Tode 1817 bekam ihre Tochter, Aloisia, Freiin von Dobrensky, das Gut.

Das Gut Preitenhof gehörte 1945 Freiherrn Th. Josef Wiedersperg und hatte ein Ausmaß von 292,57,96 ha, Nur ein Teil davon lag in Preitenhof.

 

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